Ob großer Zapfenstreich, Oktoberfest oder Berliner Philharmoniker: Blechblasinstrumente wie Trompete, Posaune & Co begegnen einem überall. Sie machen ihre Aufwartung in Militärkapellen, bayerischer Blasmusik, im klassischen Konzert wie auch im Jazz, funkeln meist goldfarbig und sind oft richtig schön laut.
Die Familie der Blechblasinstrumente ist eine viel vorkommende Musikinstrumenten-Familie, die sich durch ihre vielfältigen Einsätze in verschiedenen Musikrichtungen auszeichnet, aber auch durch ihre lange Tradition. Schon von den Germanen sind Blechblasinstrumente bekannt, erwähnt sei hier die Lur, und von den Römern weiß man, dass sie unter anderem den Lituus bespielten, der von der Form her an ein heutiges Alphorn erinnert, aber eben aus Blech. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass „Asterix in der Schweiz“ eine weitere militärische Verwendung von Blech-Alphörnern veranschaulicht: zum Vermöbeln der Römer.
Heutzutage werden Blechblasinstrumente überwiegend aus Metalllegierungen wie Messing oder Neusilber gefertigt. Neben der industriellen Produktion stammen die meisten qualitativ hochwertigeren Instrumente aber von einem Metallblasinstrumentenmacher. Zu seinem Handwerk gehört das Zusammenlöten von kurzen, vorgefertigten Rohrstücken, aber auch der Schalltrichter wird aus Blech geformt und dann gelötet. Das Mundstück, essentieller Teil eines Blechblasinstrumentes und ebenso meist aus Messing, wird hingegen überwiegend von spezialisierten Mundstückmachern gefertigt. Je nach Instrument kann dies ein Kessel- oder ein Trichtermundstück sein, das je nach Vorliebe des Bläsers einen breiteren oder schmäleren Rand aufweist.
Blechblasinstrumente kommen zum Erklingen, wenn der Bläser seine schwingenden Lippen, die den Ton erzeugen, an ein Mundstück setzt, welches den Ton in das Instrument weiterleitet, das seine Lautstärke einem Verstärker gleich dementsprechend erhöht. Weil der Ton durch Schwingung der Luft entsteht, und nicht wie bei der Gitarre durch das Zupfen einer Saite, werden die Blechblasinstrumente als Aerophone klassifiziert. Die bekanntesten Blechblasinstrumente sind Trompete, Posaune, Tuba und Horn, die in verschiedenen Stimmungen vorkommen können. Ein exzentrisches Aussehen kann dem Sousaphon attestiert werden, dessen riesiges Schallstück um den Körper herum getragen wird, dabei entfernt an einen Schwimmreifen erinnert, dann aber mit Schallbecher.
Neben Werken der westlichen Kunstmusik, wie zum Bespiel Opern von Richard Wagner, und Einsätzen in Bigbands und als Soloinstrumente des Jazz sind Blechblasinstrumente in der Blasmusik sehr gefragt, und fungieren dort unter anderem als Rhythmusgruppe. So ist das allseits bekannte „Um-pa, um-pa“ im Blasmusik-Bass sogar inzwischen als „Oompah“ ins Wörterbuch der Englischen Sprache eingegangen – anscheinend haben die Blechblasinstrumente einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen.